Geologisch-geographischer Rundwanderweg mit insgesamt 11 Stationen und ca. 10 km

Der Röttenbacher Keuperweg ist ein geologisch-geographischer Lehrpfad durch die naturräumlichen Eigenheiten in der Gemeinde Röttenbach. Er hat seinen Namen von der geologischen Gesteinsschicht „Keuper“, der den Untergrund der Gemeinde bildet und verschiedene Landschaftsformen zeigt. Hauptaugenmerk liegt auf den Begriffen: Schichtstufenlandschaft, Felsen, Sand und Moor. Diese werden entlang des Weges mit den eigenen Augen sichtbar, teilweise mit den eigenen Händen greifbar und damit für den Besucher begreifbarer gemacht. Daneben erfahren Sie Wissenswertes über die interessante Entwicklung unseres Gewässernetzes.

Wenn Sie dem Keuperwanderweg folgen, begeben Sie sich auf einen geologischen Lehrpfad mit 7 (auf großer Runde 8) Thementafeln.

Start: Im Rathausgarten im Norden des Rathauses (Rückseite) mit zwei Infotafeln. Am Rathaus sind genügend Parkplätze vorhanden. 

Infotafel I im Bürgergarten:
Zusätzliche Informationen über die Entstehung unserer Schichtstufenlandschaft finden Sie im QR Code.

Allgemeine Infotafel über den Keuperwanderweg an der Bushaltestelle Rathausplatz 1:
Zusätzliche Informationen zur Wegführung zwischen den Stationen finden Sie im QR Code.

 

Station 1: Der Coburger Sandstein; der Röttenbach
Die erste Station befindet sich am Bach (Röttenbach) in der Gesteinsschicht des Coburger Sandsteins. An dieser Stelle hat die erosive Kraft des Wassers einen Steilhang geschaffen, an dem wir wie durch ein Fenster auf ein Stück Ablagerungsgeschichte des Keupergesteins blicken können. Das rötliche eisenhaltige Wasser des Röttenbachs dient zur Deutung seines Namens.

Station 2: Der Untere Burgsandstein; der Burgsandstein im Ganzen
Ein paar Höhenmeter weiter erreichen wir schon, leider versteckt im Untergrund, die Basis des Burgsandsteins. Er bildet mit Ausbreitung und Stärke (insgesamt 85 Meter) die stärkste Schicht in unserem Sandsteinkeuper. Hier im alten Ortszentrum kann man aber den Burgsandstein bestens aus nächster Nähe bewundern, da die Bewohner aus dessen Felsschichten die Bausteine ihrer Gebäude geformt haben (zusätzliche Informationen im QR-Code zur Entstehung, Ablagerung und Umformung der Sedimente des Burgsandsteins).

Station 3: Der Mittlere Burgsandstein; die uranhaltigen Aktivarkosen; Schichtstufen
Auf der Brücke über die Umgehungsstraße B2 kann der Besucher beispielhaft die beiden Komponenten einer Schichtstufenlandschaft erfahren (zusätzliche Informationen im QR-Code über die uranhaltigen Aktivarkosen).

Nordwärts blickt man zurück über die weitgespannte Ebene der Stufenfläche. Den Waldweg entlang vorausschauend kann man bald den Anstieg zur Schichtstufe am Kappelstein erkennen. In unserer Nähe kann man davor die leichte Mulde erkennen, in der das langgestreckte Moorgebiet eingebettet ist. Der Burgsandstein enthält punktuell hohe Urananreicherungen, ohne Gefährdung und wirtschaftliche Bedeutung.

Station 4: Oberer Burgsandstein und Feuerletten
Durch die Materialgewinnung zum Bau einer neuen Trasse für die B2 entstand im Hangbereich des Kappelsteins ein ausgedehnter Steinbruch mit einem hohen Geländeaufschluss. Die entstandene Wand lässt uns auf die Gesteinsschichten am Übergang vom Oberen Burgsandstein zum Feuerletten blicken (zusätzliche Informationen im QR-Code zum Oberen Burgsandstein und zu den Feuerletten).

Station 5: Die Keupersande; die Geschichte unserer Gewässer
Am Fuß des Kappelsteins blickt man in ausgedehnte Gruben im Mittleren Burgsandstein zur Sand- und Kiesgewinnung im Sandsteinkeuper. Diese Quarzsande sind besonders geeignet für die Bauwirtschaft und Zeugnis einer außergewöhnlichen Flussgeschichte (zusätzliche Informationen im QR-Code zum Keupersand, über die Sandgewinnung und über die Geschichte unseres Gewässernetzes).

Station 6: Feuerlettenfelsen; Schichtstufenbildung; Eiszeit
Der Keuperweg führt hinauf zum Bergsporn des Kappelsteins. Von hier hat man über eine Waldschneise eine gute Aussicht nach Norden und auf Röttenbach. Das Plateau dieses nach Westen ausgedehnten schmalen Riedels wird durch die Sandsteinfelsen des Feuerletten gebildet. Einzelne Felsen sind am Rand durch die Erosion herausgewittert und bilden in teilweise bizarren Formen einen Kranz um die schmale Hochfläche. Die Umformung unserer Landschaft vor allem in der Eiszeit wird angesprochen (zusätzliche Informationen im QR-Code zur Umformung des Gemeindegebiets in der Eiszeit zur heutigen Oberflächenform).

Station 7: Moor und Anmoor; der Ur-Röttenbach
Am Rückweg durchquert der Keuperweg nochmals das Moorgebiet. An einer möglichst ursprünglichen Stelle wird auf die Eigenschaften der in unserer Gegend doch ungewöhnlich ausgedehnten Landschaft hingewiesen (zusätzliche Informationen im QR-Code über den Aufbau und die Geschichte des Moorgebiets).

Nur für die Große Runde
Station 8: Lias

Röttenbach besitzt noch eine dünne, wenige Quadratmeter messende Kappe aus Lias, dessen Ablagerungen bereits dem Jura zugeordnet werden. Sie sitzt den Oberen Feuerletten auf und bildet bis zu einer Höhe von 490 Metern den höchsten Punkt der Gemeinde (zusätzliche Informationen im QR-Code über die Gesteinsfolge und Beschaffenheit unserer Lias-Schichten).